Projekt CHOO (Sanitäranlagen)

Nur 37% der Bevölkerung des subsaharischen Afrikas (24% in Tansania) haben Zugang zu geeigneten sanitären Anlagen. Angemessene Hygiene ist jedoch ein grundlegendes Element zur Verhütung von Krankheiten wie z.B. Typhus, Hepatitis A, Cholera, Wurmbefall und weitere Durchfallerkrankungen. Jede Stunde sterben in Afrika 115 Personen an den Folgen von Abwasserverschmutzung und mangelnder Hygiene. Diese Todesfälle könnten mit einfachen Massnahmen verhindert werden. Ein geeigneter Zugang zu Waschgelegenheiten und Toiletten ermöglicht es ausserdem mehr Kindern (insbesondere Mädchen), am Schulunterricht teilzunehmen.

Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt, in möglichst vielen Schulen auf Sansibar und dem Festland Tansanias Trockenklos zu bauen. Diese Toiletten brauchen keinen Wasseranschluss, können mit einfachen Mitteln errichtet werden und benötigen keine weitere nachgelagerte Kläranlage und somit auch keine Kanalrohre.

Falls Sie speziell für dieses Projekt einen finanziellen Beitrag leisten möchten, vermerken Sie bitte bei Ihrer Einzahlung "Projekt CHOO".

Realisierung auf der insel mafia, oktober - dezember 2023

Ich (Malou) und unser einheimischer Mitarbeiter King, sind Mitte Oktober auf die uns noch unbekannte Insel Mafia (südlich von Zanzibar) gereist, um dort 12 Toiletten zu erstellen. Angefragt wurden wir von Mike Dempsey aus Südafrika, welcher auf dieser Insel eine Backpacker Unterkunft baut (www.monkeybay.co.za) und schnell festgestellt hat, dass es hier an öffentlichen Toiletten in den kleinen Dörfern und Weilern fehlte.

Nach unserer Ankunft mussten wir beim zuständigen District Commissioner die Bewilligung zum Bau einholen. Danach unternahmen wir eine Tour auf Mafia, um zu sehen, wo die Klos dringend benötigt wurden. Wir entschlossen uns für die Weiler Kirongwe, Jimbo, Futa, Kidika und Kivuni.

Nachdem klar war, wo gebaut werden sollte, machte sich King auf die Suche nach geeigneten Arbeitern und einem Bauleiter. Er wurde schnell fündig und schon am nächsten Tag starteten wir mit dem Einkauf der Baumaterialien. Diese wurden mit Lastwagen auf ziemlich holprigen Strassen transportiert.

Die erste Woche verlief alles planmässig und die Arbeiten gingen sehr schnell voran. Geplant waren ca. 4 Wochen für alle Toiletten. Doch dann setzten unglaublich starke und für diese Jahreszeit ungewöhnlich lange Regenfälle ein, was die Bauarbeiten sehr behinderte. Wir organisierten grosse Abdeckblachen, damit trotz Regen einigermassen weitergebaut werden konnte.

Es blieb uns nichts anderes übrig, als auf besseres Wetter zu warten. Eine zeitliche Verlängerung von maximal 3 Wochen war möglich, doch dann mussten wir zurück nach Zanzibar, da dort vor meiner Rückreise noch Jugendliche an der Uni angemeldet werden mussten, sowie die Schulhefte für alle Kinder gekauft und verteilt werden mussten.

Die Warterei war mühsam und langsam wurde vor allem ich nervös, da uns die Zeit davonlief. Ich hatte oft das Gefühl, dass wir es nicht rechtzeitig schaffen würden.

Trotz allen Widrigkeiten, waren am 2. Dezember alle 12 Toiletten fertiggestellt und wir konnten die letzte Besichtigungstour und Fotos machen. Wobei die Farbe bei den letzten Klos noch nicht ganz getrocknet war.

Auf jeden Fall waren die Einwohner der Weiler sehr glücklich über die Klos und so auch wir.

An dieser Stelle ein grosses Dankschön an unsere langjährige Freundin Beryl Mandara in Zanzibar, welche mich immer wieder moralisch per Telefon unterstützt hat und einen unerschütterlichen Glauben an das rechtzeitige Gelingen an den Tag legte.

Realisierung in handeni, februar-april 2020

Dieses Jahr konnten wir trotz widriger Umstände 16 Toiletten auf dem tansanischen Festland in den beiden Weilern Kolonga und Kinkwembe erstellen. Zu den unerwartet starken Regenfällen, welche die sonst schon unwegsamen Strassen völlig unpassierbar machten, kam Ende Februar auch noch das Corona Virus dazu, was die Arbeiten nicht leichter machte. Bei unserer Rückreise Ende Februar waren gerade mal die Hälfte der benötigten Klo-Löcher fertiggestellt. Doch dank dem beharrlichen Einsatz unseres Projektleiters King Banda, konnten im Mai, zur grossen Freude der Dorfbevölkerung, alle Toiletten fertiggestellt werden.

umbau in kidoti, August 2019

Während Malou's Sommerferien in Zanzibar wurden alle 16 Toiletten an die neue Bauweise angepasst und entsprechend umgebaut. Die Eisentüren wurden durch Hartholztüren ersetzt, der Unterbau (Trockenbereich) aufgeschüttet, eine Sickergrube ausgehoben und diese durch eine Leitung mit der Toilette verbunden.

Damit sind sämtliche 92 Toiletten, die wir zwischen 2011 und 2017 erstellt haben, renoviert und an die neue Bauweise angepasst.

Umbau in fukuchani, januar-februar 2019

Während unseres Aufenthaltes in Zanzibar konnten alle 16 im Jahr 2016 erstellten Toiletten in den 7 kleinen Weilern des Bezirks Fukuchani umgerüstet werden.

Umbau in Jasini + Mandakini, Oktober - dezember 2018

Unser Mitarbeiter King Banda reiste für knapp 3 Monate auf's Festland, um unsere 28 Trockentoiletten in Jasini und Mandakini umzubauen und zwei neue nach dem neuen Prinzip zu erstellen.

Umbau in Kigunda, august 2018

Während Malou's Sommerferien in Zanzibar wurden alle 20 Toiletten an die neue Bauweise angepasst und entsprechend umgebaut. Die Eisentüren wurden durch Hartholztüren ersetzt, der Unterbau (Trockenbereich) aufgeschüttet, eine Sickergrube ausgehoben und diese durch eine Leitung mit der Toilette verbunden.

erste Realisierung der neuen bauweise in zingibari, März - mai 2018

Bau von 10 Toiletten an fünf Standorten im Dorf Zingibari auf dem tansanischen Festland, nahe der Grenze zu Kenia. Zum ersten Mal wendeten wir die im Januar 2018 gewonnenen Erkenntnisse an. Die Toiletten wurden nicht wie bisher mit einen unterirdischen Trocknungsraum, sondern mit einer Sickergrube ausgestattet. Zudem haben wir neu für sämtliche Eisenbestandteile Hartholz verwendet.

EVALUIERUNG, KONTROLLE UND NEUORIENTIERUNG 2018:

Während unseres Aufenthaltes in Zanzibar im Januar 2018 haben wir die von uns bisher gebauten Toiletten besichtigt, um die eventuelle Notwendigkeit von Reparaturarbeiten zu beurteilen. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Klohäuschen mit den Aludächern absolut intakt sind, jedoch mussten wir feststellen, dass die sehr salzhaltige Luft gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit und starker Sonneneinstrahlung speziell den Toilettentüren und Abdeckklappen, beide aus Metall, stark zugesetzt hat. Rost nagt daran. Zudem wurden die Abluftrohre aus Hartplastik durch die Witterungsverhältnisse brüchig. Eine Nachbesserung ist definitiv notwendig.

Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie dieses Problem behoben werden könnte. Alle 5 - 7 Jahre zu reparieren ist nicht sinnvoll, das Dorf selbst kann die Nachbesserungen oft nicht selber bezahlen.

Da die Nachfrage für Toiletten nach wie vor gross ist, setzten wir uns mit dem Dorfvorstand von Kigunda zusammen, um nach einer möglichst einfachen Lösung zu suchen. Die Einheimischen unterbreiteten uns schliesslich eine neue Bauweise, welche der Bevölkerung schon bekannt ist und deshalb bautechnisch keine Schwierigkeiten bereitet.

Der Oberbau der Klos wird künftig beibehalten. Für die Türen wird neu einheimisches Hartholz verwendet. Der Unterbau und die hinteren Abdeckklappen fallen weg. Dafür wird hinter den Häuschen eine grosse Grube ausgehoben, welche als Sickergrube dient. Die Abflussröhren werden von den Toiletten direkt (unter Boden) in diese Grube geleitet. Die Grube muss ca. alle 6 Jahre geleert werden, was durch Lastwagen mit Absaugpumpen gemacht wird. Diese Methode ist kostengünstig und kann vom Dorf selbst bezahlt werden.

Funktionsweise der von uns von 2011 bis 2017 gebauten toiletten

Funktionsweise Trockentoilette Diese Toilette beruht auf einem natürlichen Funktionsprinzip, d.h. sie kommt völlig ohne Wasser- und Elektroanschlüsse aus. Durch die Trennung von Fäkalien und Urin ist die Bakterienbildung und Geruchsbelästigung gering. Die Ausscheidungen werden nutzbringend als Kompostdünger verwertet.

Realisierung in Kidoti, Januar 2017

Bau von 16 Toiletten im Bezirk Kidoti im Norden Zanzibars. An sieben verschiedenen Standorten in den vier weit verstreuten Weilern Kidagoni, Mtakuja, Bundi und Gereji konnten wir sechs Doppelhäuschen, ein Dreierklo und eine einzelne Toilette bauen.

Den ausführlichen Bericht über die Projektumsetzung in Kidoti finden Sie unten auf dieser Seite.

Realisierung in Fukuchani, Januar / Februar 2016

Bau von 16 Toiletten an sieben verschiedenen Standorten im Bezirk Fukuchani, im Norden Sansibars.

Den ausführlichen Bericht über die Projektumsetzung in Fukuchani finden Sie unten auf dieser Seite.

Realisierung in Jasini, August 2015

Bau von 10 Toiletten an fünf verschiedenen Standorten im Dorf Jasini auf dem Festland Tansanias. Mit der Umsetzung dieses Folgeprojektes konnten in Jasini insgesamt bereits 20 Toiletten erstellt werden.

Den ausführlichen Bericht über die Projektumsetzung in Jasini finden Sie unten auf dieser Seite.

Realisierung in Mandakini, Januar / Februar 2015

Bau von 8 Toiletten an vier verschiedenen Standorten im Dorf Mandakini auf dem Festland Tansanias, einem Nachbardorf von Jasini, das ebenfalls jährlich viele Bewohner aufgrund von Durchfallerkrankungen verliert.

Den ausführlichen Bericht über die Projektumsetzung in Mandakini finden Sie unten auf dieser Seite.

Realisierung in Jasini, Mai / Juni 2014

Bau von 10 Toiletten an fünf verschiedenen Standorten im Dorf Jasini auf dem Festland Tansanias, in welchem aufgrund fehlender sanitärer Anlagen jährlich Typhus- und Cholera-Opfer zu beklagen sind.

Den ausführlichen Bericht über die Projektumsetzung in Jasini finden Sie unten auf dieser Seite.

Realisierung in Kigunda (Folgeprojekt), Januar - Februar 2014

Bau von 10 Toiletten an vier verschiedenen Standorten im Dorf. Die Anfrage für mehr sanitäre Anlagen ging direkt von den Einwohnern Kigundas aus. Wir waren gerne bereit, diese selbstinitiative Gemeinde weiterhin zu unterstützen.

Den ausführlichen Bericht über die Projektumsetzung in Kigunda finden Sie unten auf dieser Seite.

Realisierung in Kigunda, Januar - Mai 2012

Bau von 4 Toiletten auf dem Schulgelände der Primar- und Sekundarschule von Kigunda (ca. 500 Schüler) sowie dreimal zwei Toiletten an verschiedenen Standorten im Dorf selbst.

Aushub